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BIOTA East Subproject E02

Tillmann LübkerWieder erfolgreiche Promotionen an der Fakultät
Tillmann Lübker hatte 2005 an unserer Hochschule sein Studium der Kartographie und Geomatik abgeschlossen. Mit der dritten Phase des BIOTA-Ostafrika-Projekts konnte er 2007 dann eine Promotionsstelle antreten, hatte er doch bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit mit den QuickBird-Satellitendaten (Vorprozessierung) umfassend Erfahrung gesammelt. Bereits erprobt war das kooperative Promotionsverfahren mit Prof. Dr. M. Buchroithner an der TU Dresden, bei dem auch Tobias Lung als Doktorand angenommen war. Herr Lübker musste ebenfalls aufgrund seines „nur“ FH-Diploms noch ein paar Prüfungen ablegen. Doch dann erfolgte die Betreuung maßgeblich durch Prof. Dr. Gertrud Schaab hier an der Hochschule. Für die Doktorarbeit stand die eigentliche Auswertung der höchstauflösenden Bilddaten für das den Kakamega Forest umgebende Agrarland an: Vier Wochen Geländearbeit (noch ohne Anti-Büffel-Spray), die objektbasierte Segmentierung und Klassifizierung der Landnutzung, die Analyse der resultierenden unüberschaubaren Informationsfülle, die Simulation zum zukünftigen Auskommen der Bevölkerung sowie die Visualisierung all der vielen Ergebnisse. Zu Beginn waren wir noch begeistert: nur ein Forschungsprojekt macht es möglich, stolze 717 km² hochqualitative Satellitenbilddaten auswerten zu können. Bei der Prozessierung zeigten sich dann jedoch schnell die Tücken, wobei der Anspruch einer die gesamte Abdeckung lückenlos füllenden, detaillierten Landnutzungskartierung, für welche umfassende Regelsätze entwickelt werden mussten, von allen am kniffligsten und zeitintensivsten war. Herr Lübker hat mit seiner Arbeit zur objektbasierten Bildanalyse nicht nur zahlreiche Erfahrungen und Ideen eingebracht. Neu entwickelt hat er insbesondere ein statistisches Maß zur Bewertung der Segmentierungsgüte. Und mit den Ergebnissen zum Agrarland liegen nun für Westkenia erstmalig räumlich explizite, detailliierte Daten vor, die für Planungen in diesem für die Ernährung der kenianischen Bevölkerung wichtigen Landschaftsraum ihren Wert haben. Schade ist hier nur, dass Tillmann Lübker zum Zusammenschreiben seine Zeit gebraucht hat. Aber mit Familie und neuer Arbeitsstelle war dies vorauszusehen (auch wenn auf Rügen die Ablenkungen eigentlich überschaubar sein sollten). Zudem durfte Tillmann Lübker nicht nur einen Vortrag mit anschließender Disputation vorbereiten, nein, zur Feier seines großen Tages am 12. Dezember 2013 hatte es auch noch ein Rigorosum mit Prüfung zweier Fachgebiete. Umso mehr kann er sich nun auf einen neuen Abschnitt ohne Diss im Nacken, mit viel Kultur vor der Haustür und noch mehr Familie freuen. Wir gratulieren zum „magna cum laude“ und wünschen ihm in Potsdam einen guten Start!

Karlsruhe, 20/01/2014