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BIOTA East Subproject E02

Nirmal OjhaWieder erfolgreiche Promotionen an der Fakultät
Nirmal Ojha kam 2005 aus Nepal nach Deutschland, um an unserem internationalen Geomatics-Masterstudiengang teilzunehmen. Bereits für seine Master-Thesis suchte er den Anschluss an das BIOTA-Ostafrika-Projekt und überzeugte mit seinen Programmier-kenntnissen und seinem Interesse, GIS-Werkzeuge ausgehend von Softwarebibliotheken zu entwickeln. Schwerer tat er sich dagegen, seine Arbeit umfassend zu beschreiben, was damals zu dem Ausspruch „Squeezing him for text“ führte. Trotz Knappheit an Drittmitteln und der Erfahrung, weder als Doktorand noch als Stipendiat ausgesucht worden zu sein, ließ er sich von seinem Ziel einer Promotion im Bereich Geodatenmodellierung und Naturschutz nicht abbringen. Und so machte er sich daran, integriert in die Arbeitsgruppe GVISЯ und betreut von Prof. Dr. Gertrud Schaab, ein neues Modellierungswerkzeug zur räumlichen Vorhersage von Artenverbreitungen zu entwickeln, dies am Beispiel der Libellen Afrikas. Sein Anspruch war es, den oft bzgl. der Geodatenverarbeitung ungeübten Modellierern ein Tool an die Hand zu geben, welches die Geodatenvor-/-nachbereitung erheblich erleichtert, dies durch in die Software integrierte, maßgeschneiderte GIS-Funktionalitäten. Zudem erlaubt der statistische Kern des SpeeDi Tools, mit Anwesenheits-, Nulleffekt- sowie Abwesenheitsstichproben zu experimentieren, was in dieser Kombination neu ist. Damit seinen hier nur zwei der wichtigen SpeeDi-Merkmale genannt. In umfangreichen Sensitivitätsanalysen demonstriert Nirmal Ojha in seiner Doktorarbeit die Funktionsweisen und Stärken des Tools. Nachdem die Annahme als Doktorand an der Universität Freiburg (Betreuung: Prof. Dr. A. Drescher, Prof. Dr. R. Glaser) problemlos verlief, häuften sich die Aufregungen dafür gegen Ende: die Verlängerungen seiner Aufenthaltsgenehmigung, das Einhalten der Deadlines, zu denen in Freiburg Doktorarbeiten eingereicht werden können, die Besetzung der Gutachter und auch das sehr formelle Verfahren, welches den Kandidaten über seinen Abschluss lange im Dunkeln lässt. Jetzt aber ist es geschafft! Nirmal Ojha hat sich das „cum laude“ am 19. November 2013 mit einem überzeugenden Vortrag samt Verteidigung wacker erkämpft. Es gibt sicherlich nur vereinzelt Nepalesen, die einen Doktortitel aus Deutschland mit zurückbringen. Ob er jedoch in seine Heimat zurückkehrt oder aber einen Arbeitsplatz in Europa findet, das steht noch in den Sternen. Fest steht nur, dass er nach fast 10 Jahren die Hochschule verlässt. Wir wünschen ihm alles Gute für die neuen Herausforderungen und hoffen auf einen „kurzen Draht“, wo immer er sich aufhalten wird. Denn neben der leckeren nepalesischen Küche (nicht nur smoked yak cheese) haben wir am allermeisten seine großzügige Hilfsbereitschaft zu schätzen gelernt!

Karlsruhe, 20/01/2014